Nach dem Sturm
Trampelpfade und Geheimwege weisen uns den Weg auf Jenas kernbergische Landschaft. Handschuhe und viele Pullover kämpfen gegen die verbliebene Kälte, die trotz der Kraxelei beharrlich verweilt. Endlich oben offenbart sich eine Stadt aus der Vogelperspektive. Menschen sind nicht mehr auszumachen. Hier und da verirrt sich ein einzelnes Auto auf die nächtlichen Straßen und man kann die Vorfreude förmlich spüren. Dann knallt ein Korken, es klingt wie ein Startschuss. Die Pyromanen fröhnen ihrer Leidenschaft und tauchen die ganze Stadt in buntes Licht. In der Ferne läuten Lobedas Kirchenglocken. Ein sanfter Kuss bringt mich ins neue Jahr, wärmt mein Herz und lässt mich strahlen. Um uns herum fallen sich tausende Menschen in die Arme und lachen miteinander. Sie lachen ihren Hoffnungen und Träumen entgegen, die sie mit ihren Raketen in den nächtlichen Himmel schicken. Mögen sie wahr werden, alle zusammen. Wach ist, wer sich fühlt wie ein aus der Scheide gezogenes Schwert. Bereit, die Drachenschnur zu kappen, falls es klar ist dass der Mond entführt wird.