Leipziger Bücherfrühling
Nun, trotz der Tatsache, dass ich auf der Buchmesse ja eigentlich zum Arbeiten bin, hab ich mir heute mal etwas frei genommen und bin über selbige einfach mal so drüber geschlendert. Sehr interessant ging es da zu. Ein buntes Treiben, wie man es ja nur an bestimmten Tagen im Jahr bemerken kann. Mittendrin im Trubel sitzt Peter Licht und singt Stratosphärenlieder. Eigentlich sollte er ja Lieder vom Ende des Kapitalismus singen, aber er hat sich, so scheint es, anders entschieden. Als er eine dreiviertel Stunde später fertig ist, lichtet sich die Menge auf dem grünen Teppich, um weiter zu flowen. Ich mach kurz am Bionadestand halt und frage mich, während ich die Hollunderbrause koste, was die hier eigentlich zu suchen haben. Dann zieht es mich zu den Hörbüchern, da kann ich nichts gegen machen. Ich pilgere also in Halle 3 und sammle drei Probehör-CDs ein, nachdem ich eine geraume Zeit durch die Regale gestöbert bin. Probehören in den nächsten Tagen. Toll. Ich glaube, das wird ein teueres Jahr.
Nebenan ist der Stand von Mein Buch. »Wollen Sie nicht auch mal ein Buch schreiben?«, fragt mich die Dame in rot. Ich aber denke eigentlich sofort an meinen Mitbewohner und sammle eine Broschüre inklusive Messegutscheine über insgesamt immerhin 813 Euro ein. Mal sehen, vielleicht hat er ja gerade etwas zu veröffentlichen. Wenn nicht, dann hab ich wenigstens ein gutes Gewissen. Wo ich Idiot doch schon vergessen habe, ihn zu fragen, ob ich ein paar Exemplare seines ersten Buches mitnehmen soll. Bitte sei mir nicht böse, Lars.
Auf meinem weiteren Weg komme ich am Lübbestand vorbei. Dort sitzt Bernd Stelter, lächelt und signiert Autogrammkarten. Gestern war Ulrich Wickert da. Zwar nicht am Lübbestand, aber trotzdem. Den hab ich leider verpasst. Da sich in mir kein sonderliches Interesse an den Ergüssen Bernd Stelters regt, gehe ich weiter. Zwei Ecken weiter hat sich der Wieser Verlag etwas besonderes einfallen lassen. Eine live-Schweinshacke, von der dann auch live der Schinken in feinen Scheiben abgeschnitten und den Kunden als Imbiss zum Small- oder auch Bigtalk dargeboten wird. Überrascht und fasziniert von dieser Abstrusität fange ich an zu überlegen, ob er jetzt noch eine Honigmelone aus der Hosentasche zaubern kann. Zumindest scheint es im Hinterstübchen einen guten Vorrat an Rotwein zu geben. Dann sind die besten Kunden ja schon im Sack. Ich bewege mich also weiter, wieder in Richtung Messeheimat, denn so langsam hab ich ein schlechtes Gewissen, bin ja nun schon recht lange fort. Die nette Standbetreuerin bei der Cambridge University Press verteilt Kreisel und Jojos. So ein Jojo ist immer gut, und ein freundliches Lächeln hat auch noch nie geschadet. Meins bringt mir eben ein solches Jojo ein. Und ein Zurücklächeln. Schön. Jetzt bin ich vollends zufrieden. Jetzt aber nichts, wie zurück. Die sind sicher schon sauer.
Eine schöne Messe. Ganz ernsthaft und ganz ehrlich.
2 Kommentare:
Wichtiger ist: Hast du es denn gefunden? *g*
Ich wusste gar nicht, dass es dort steht..
Aber soeben notierte ich mir: Halle 3, Stand E301. Ich werd morgen mal schauen gehen und ein Foto knipsen :)
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